Sich dem Wandel anpassen, die eigene Mitte kennen und behalten auch bei Veränderung - das ist nach meiner Erfahrung das Kernelement der Bewegungskunst namens ‘Tai Chi Chuan’.

Oder in einem Wort: Balance

Und das keineswegs nur im übertragenen Sinn, sondern zunächst einmal ganz praktisch, indem wir Übungen erlernen, die unser Gleichgewicht fördern und uns wieder ‘ins Lot’ kommen lassen - gerade auch dann, wenn sich unser Körper verändert.

Tai Chi zu üben bedeutet, lernen loszulassen. Unser Ziel bei den Übungen ist es zu erkennen, wo wir etwas ‘extra tun’, uns gezielt bemühen, anstatt dem Bewegungsfluss einfach zu folgen.

Wo wir überflüssige Anspannung loslassen ergibt sich ganz von selbst die natürliche Konsequenz:

Wir entspannen uns.

Dies hat Auswirkungen nicht allein auf das körperliches Wohlbefinden. Es fördert darüber hinaus auch die seelische und geistige Entspannung

Unser wichtigstes Hilfsmittel, um die Prinzipien des Tai Chi zu erlernen, ist Achtsamkeit für uns selbst. In uns hinein zu spüren. Von dem Gefühl unter den Fußsohlen bis hin zum Scheitelpunkt unseren Körper wahrnehmen und wach sein für das, was wir tatsächlich tun. Wo fühle ich mich vielleicht starr und blockiert, wo weiche ich instinktiv einer Bewegung aus? Erst mit diesem Wissen können wir etwas verändern und wieder Bewegung in starre Strukturen bringen. Je freier beweglich wir sind, desto lebendiger fühlen wir uns auch.